Schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts stellte die Stadt Köln das Zwischenwerk 11a des örtlichen Festungsgürtels einschl. großer Außenanlagen dem MTV – Köln Mülheimer Turnverein zur Verfügung.
Im Gegensatz zu vielen anderen Fortanlagen wurde dieses Zwischenwerk nicht geschleift. Bis heute dient es dem MTV als Vereinsheim.
Der MTV ist der größte Kölner Breitensportverein mit bescheidenen Mitglieder-Beitragseinnahmen.
Dennoch hat sich der Verein entschieden auf der Fläche der geschleiften Lünette ein neues Vereinstrainingszentrum zu errichten. Die bisher an dieser Stelle betriebenen Tennisplätze wurden auf das Spielfeld östlich des Forts in zeitgemäßer Form wieder errichtet. Die Laufbahn und der Sportplatz wurden nach der Verstümmelung durch den Ausbau der Autobahn A3 wieder landschaftlich gestaltet.
Das neue Trainingszentrum wurde tangential an die Zugangsachse des Forts vom Herler Ring angelegt. Alleenartig gepflanzte Bäume definieren den Zugang zum Fort und orthogonal vis-a-vis zum neuen Trainingszentrum.
Der Neubau ist als fast vollständig verglaster Low Budget-Industriebau ausgeführt und ist der Kern des Ensembles. Mit Abstand davon wurde eine Streckmetallfassade aus Cortenstahl gehängt, die in ihrer Farbigkeit dem alten Feldbrandklinker des Forts entspricht. Tagsüber dient diese Fassade als Sonnenschutz und zum Sichtschutz von Außen. Von Innen besteht ein Durchblick ins Grüne und lässt eine angenehme Helligkeit zu.
In den Abendstunden kehrt sich diese Wirkung um. Von Außen kann man die Aktivitäten im Inneren sehen. Das ganze Gebäude leuchtet wie ein rötliches Ufo und erzeugt Neugier auf das Gebäude und was sich drinnen abspielt.
Die hier zusammengefassten Funktionen umfassen Büroräume und einen Mitgliedertreff, Kardio-Trainingsgeräte, Tanz- und Gruppentrainingsräume, Kindergymnastik und ein Bewegungs-Therapiebad mit angeschlossenen Saunen.
Bauherr: MTV Köln 1850
Mülheimer Turnverein Köln
Herler Ring 176
51067 Köln-Holweide
Leistungsphasen: 1 – 8
BGF: ca. 1.765m²
Fertigstellung: Sommer 2019
Fotocredits: ©Constantin Meyer, Köln
